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"Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, werdet fest und unerschütterlich in eurem Glauben und tut stets euer Bestes für
die Sache des Herrn." (GNB)
1. Korinther 15, 58 a
"Werdet fest und unerschütterlich im Glauben" – das ist oft nicht leicht. Da kommen Zweifel: Ist es richtig, was ich tue? Ist es der richtige Weg, den CVJM Wissen (Sieg) zu gründen? Ist der Verein der richtige Weg für die Jugendarbeit mit Jungen in Wissen? Ich merke, da sind / da waren – Zweifel in mir. Mache ich das Ganze vielleicht nur um meiner selbst willen? Oder mache ich das, um die angefangene Jugendarbeit - die Jungen-Jungschar und die Jungenschaft - auf gesunde Beine zu stellen?
Im CVJM bin ich groß geworden, ich bin seit meinem 9. Lebensjahr dabei. Der CVJM hat mich geprägt. Ich durfte erleben, was es heißt, Teil eines großen Verbandes zu sein. Ich war auf Freizeiten vom CVJM-Westbund in Michelstadt 1982. Ich konnte Schulungen in Wuppertal besuchen und erlebte die Vernetzung von Mitarbeitern. Ich durfte lernen, Verantwortung zu übernehmen. Mit 18 Jahren übernahm ich die Leitung unserer Jungen-Jungschar. Mit 20 Jahren wurde ich Beauftragter für Jungen-Jungschar-Arbeit im CVJM Kreisverband Oberbergisches Land e.V. Ich lernte, vor größeren Gruppen zu sprechen, entdeckte meine Gaben und durfte sie einsetzen.
Der CVJM war schon immer ein Verein von jungen Menschen. Georg Williams gründete mit knapp 23 Jahren den ersten CVJM in London und mit 33 Jahren den CVJM Weltbund in Paris. Frederic Monnier, ein 22 jähriger Jurastudent, formulierte die Pariser Basis.
Und heute? Für eine Vereinsgründung muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Bei der Gründung unseres Vereins waren die meisten schon über 40 Jahre. Aber es gab auch einige, die noch keine 16 Jahre alt waren. Wie schön!
Nun stellt sich aber die Fragen: Wer übernimmt welchen Posten? Klappt das mit den jungen Menschen? Fehlt denen nicht die Erfahrung, die Weitsicht, das Rückgrat gegenüber starken Persönlichkeiten?
Aber ist das wirklich so? Vielleicht ist nicht alles perfekt, vielleicht werden Fehler gemacht, vielleicht auch falsche Entscheidungen getroffen. Wir sind hier im Verein ältere und jüngere Menschen, jeder mit einem ganz unterschiedlichen Hintergrund. Und unser CVJM soll wirklich zu einem "Christlichen Verein junger Menschen" werden. Einem Verein, der jungen Menschen zeigt, wer Jesus ist. Ein Verein, der jungen Menschen zeigt, was Jesus für einen jeden getan hat. Ein Verein, der jungen Menschen zeigt, dass sie gewollt und geliebt sind. Ein Verein, der jungen Menschen zeigt, dass sie gebraucht werden.
Gerade in unseren Gruppen erleben wir, dass einige Jungen aus zerbrochenen Familien kommen. Hier gilt es, ihnen zu zeigen, dass sie ihr ganzes Vertrauen auf Gott setzen dürfen und erleben können, dass da jemand ist, der sie hält, trägt und führt.
"Werdet fest und unerschütterlich im Glauben". Hier steht erst einmal nicht "bleibet". Vielleicht fühlen wir uns alles andere als fest und unerschütterlich. Paulus fordert uns auf, uns in diese Richtung zu entwickeln. Schritte zu gehen – Glaubensschritte.
Im Verein darf ich lernen, ich darf mich entwickeln. Ich darf auch mal schwach sein und muss nicht immer den starken Helden spielen. Aber ich darf und soll mein bestes geben. Ich soll ganz dabei sein und mich der Sache ganz verschreiben. Keine halben Sachen machen.
In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst. (Augustinus von Hippo)
Brennt es in dir? Willst du in anderen was entzünden? Vielleicht denkt der ein oder die andere, dass es ja gut ist, dass Torben und Markus sich so reinhängen in die Arbeit, dass es gut ist, dass die beiden den Kopf hinhalten, dass es gut ist, dass die beiden brennen. Aber das reicht nicht. Nur mit zweien kann ein Verein nicht überleben. Wenn man ein Lagerfeuer macht und einen brennenden Scheit herausholt, so erlischt er schnell. Auch ein Torben und ein Markus brauchen andere, die mitbrennen – mitbrennen für die Jugend in Wissen. Alleine brennen sie aus. Alles können sie auch nicht machen. Sie brauchen Orte, wo sie auftanken können, denn auch ihre Kraft ist begrenzt. Sie brauchen eine Gemeinschaft, die sie trägt. Sie brauchen JUNGE Menschen, die brennen. Sie brauchen JUNGE Menschen, die einmal die Verantwortung übernehmen. In der bündischen Arbeit gilt es das Motto:
"Ganz für Jesus und die uns anvertrauten Jungen und Mädchen!"
Das gilt – egal ob bündisch oder nicht:
"Ganz für Jesus und die uns anvertrauten Jungen und Mädchen!"
"Tut stets euer Bestes für die Sache des Herrn". Ist es uns das wert? Ist es das dir und mir wirklich wert? Es geht in der CVJM-Arbeit nicht um mich. Es geht auch nicht um dich. Es geht um die "Sache des Herrn". Es geht um den Auftrag Gottes: Mensch in die Nachfolge Jesu zu rufen, so wie es im Missionsbefehl in Matthäus 28 steht.
2009 bekam ich den Auftrag von Gott, hier in Wissen mit der Jungen-Jungschar anzufangen. Das war für mich ein sehr eindrückliches und besonderes Erlebnis. Aber für wie lange soll ich die Jungen-Jungschar machen? Wann übernimmt jemand anderes die Leitung? Der Verein lebt vor allem von den JUNGEN Menschen. Sie sind die Zukunft des Vereins. Aber was machen dann wir älteren? Gibt es keine Platz mehr für uns? Oh doch!
Ein Verein muss verwaltet werden – so ist es leider in Deutschland. Ein Verein muss Kontakt zum Umfeld hier in der Stadt haben. Wer hat diese besser als alteingesessene Wissener? Junge Mitarbeiter und Leiter müssen begleitet und gecoacht werden. Mitarbeit ist mehr, als nur in einer Gruppen zu mitzuarbeiten. Gott hat uns mit allerlei Gaben und Fähigkeiten ausgestattet. Wir haben unterschiedliche Talente bekommen. Lasst sie uns einsetzen – einsetzen für den große Auftrag Gottes, auch in Wissen:
Menschen für ein Leben mit Jesus zu gewinnen.
"Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, werdet fest und unerschütterlich in eurem Glauben und tut stets euer Bestes für die Sache des Herrn." (GNB)
(Markus Bingel – 15.02.2015)
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